Herkunft von Geld nachweisen? So gehen Sie vor!
Geld ist nicht gleich Geld – denn mittlerweile spielt die Herkunft des Geldes eine große Rolle in nahezu allen Finanzbereichen. Privatpersonen müssen zunehmend die legale Herkunft von Geld nachweisen.
Dieser Nachweis der eigenen finanziellen Mittel fällt nicht immer leicht, auch wenn Sie das Geld auf völlig legitimem Weg erlangt haben.
Es ist wichtig zu verstehen, weshalb die Herkunft von Geld nachgewiesen werden muss, und wie dies konkret auszusehen hat.
Wissen aufbauen und rechtssicher vorgehen
Die vorliegende Website beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Mittelherkunftsnachweis für alle Vermögenswerte. Hierzu zählt auch Geld in Form von Bargeld oder Kontoguthaben.
Sollten Sie keinen Herkunftsnachweis für Ihr Geld erbringen können, oder grundsätzlich Probleme mit dem Mittelherkunftsnachweis haben, nutzen Sie gern das Kontaktformular.
Sie erhalten eine kostenfreie Ersteinschätzung eines auf Mittelherkunft spezialisierten Rechtsanwalts.
Wieso muss ich die Herkunft meines Geldes nachweisen?
Die rechtlichen Hintergründe zum sogenannten Mittelherkunftsnachweis für Geld in Form von Bargeld, Giralgeld und anderen Vermögenswerten sind schnell erklärt.
Auf Grundlage der EU-Geldwäscherichtlinie mussten die Mitgliedsstaaten ihre Geldwäschegesetz anpassen. Deutschland hat von dieser EU-Richtlinie ausgehend das deutsche, nationale Geldwäschegesetz (GwG) verändert.
Bedeutet konkret?
Nach dieser neuen Rechtslage in Deutschland müssen Finanzinstitute und weitere mit Vermögenswerten in Kontakt kommende Stellen die Mittelherkunft abfragen. Privatpersonen müssen fortan die Herkunft ihres Geldes nachweisen können, ansonsten sind zahlreiche Transaktionen nicht mehr möglich.
Beispiel: Sie möchten 20.000 Euro Bargeld auf Ihr Konto einzahlen. Hierfür begeben Sie sich an den Bankschalter und händigen diese Summe aus. Ihre Bank wird nun verlangen, dass Sie die Herkunft dieses Geldes darlegen.
Es genügt nicht, hier lediglich „Das habe ich mir angespart“ als Aussage mitzuteilen. Es werden echte Mittelherkunftsnachweise in Form von Dokumenten, Unterlagen und Schriftstücken verlangt – sowie einer „glaubhaften Geschichte“ dahinter.
Was passiert, wenn ich die Herkunft meiner Gelder nicht nachweisen kann oder möchte?
Grundsätzlich sieht die Geldwäschegesetzgebung keine echte Pflicht für Privatpersonen vor, die Herkunft der eigenen Gelder nachzuweisen. Das heißt, Sie müssen keine Nachweise einreichen. Es gibt keinen „Zwang zum Mittelherkunftsnachweis“ im engeren Sinne.
Allerdings sind die Konsequenzen auf rein praktischer Ebene erheblich, falls ein geforderter Herkunftsnachweis nicht erbracht wird.
Beispiel: Sie möchten gegenüber Ihrer Bank eine Bargeldeinzahlung in Höhe von 20.000 Euro nicht bezüglich der Herkunft des Geldes nachweisen, weil Sie sich um Ihre Privatsphäre sorgen. Ihre Bank wird das Geld entweder nicht annehmen, oder es annehmen und Ihr Konto sperren, sowie eine Verdachtsmeldung wegen Geldwäsche gegen Sie einreichen.
Mittelherkunft nachweisen kein „Muss“, aber Konsequenzen drohen
Zwar herrscht kein unmittelbarer Zwang, einen Mittelherkunftsnachweis zu erbringen. Dennoch führt die Verweigerung eines solchen Nachweises dazu, dass Sie als betroffene Person die Finanzinstitute nicht mehr wie gewohnt als Kundschaft nutzen können.
Ferner besteht die Gefahr, dass strafrechtlich gegen Sie ermittelt werden könnte, oder Ihr Guthaben eingefroren wird.
Insofern muss gesagt werden, dass zwar kein unmittelbarer Zwang, wohl aber ein mittelbarer, also indirekter Zwang gegeben ist.
Wie kann ich die Herkunft meines Geldes konkret nachweisen?
Einen Herkunftsnachweis für Ihr Geld müssen Sie in Form von authentischen Dokumenten erbringen. Bloße Behauptungen dahingehend, woher das Geld ursprünglich stammt, dienen nicht als ausreichender Mittelherkunftsnachweis aus.
Empfehlenswert ist es, die eigene Vermögenssituation einmal und dann fortlaufend ordentlich zu dokumentieren. Woher stammt Ihr Geld denn wirklich? Haben Sie es sich womöglich über Jahre angespart? Wurden Sie durch eine Erbschaft vermögend? Gab es Schenkungen? Sind Aktien gewinnbringend veräußert, oder Edelmetalle verkauft worden?
Herkunftsnachweis bei Geld nicht immer leicht
Die Herkunft des Geldes nachzuweisen ist teilweise schwierig, da einige Geschehnisse durchaus Jahrzehnte zurückliegen können. Grundsätzlich geht es darum, die Geschichte Ihres Geldes erzählen zu können und entsprechende Nachweise beizufügen.
Nur so kann eine Bank oder ein anderes Finanzinstitut die Vermögensbewegung nachvollziehen. Im Übrigen kann auch das Finanzamt auf Sie zukommen und anfragen, wie es um die Herkunft bestimmter Geldeingänge bei Ihnen steht.
Es eignen sich für den Herkunftsnachweis bei Geld unter anderem folgende Schriftstücke:
- Belege über Verkauf wertvoller Gegenstände
- Gehaltsabrechnungen nebst detailliertem Sparplan
- Erbscheine und Nachweise über erhaltenes Erbvermögen
- Orderabrechnungen aus Ihrem Wertpapierdepot
- Veräußerungen von Edelmetallen
- Immobilienverkäufe
- Gewinne durch Kryptowährungen
- notarielle Schenkungsverträge
- Einkünfte aus Mieteinnahmen
Muss ich ehrlich sein, wenn ich Herkunft des Geldes nachweise?
Unbedingt sollten Sie sich an die Wahrheit halten. Sie begehen sonst womöglich eine Straftat zur Verschleierung von Vermögenswerten, oder Beihilfe zur Geldwäsche.
Sollte Ihr Geld aus legalen Quellen stammen, dürfte der Herkunftsnachweis gelingen – auch wenn womöglich das ein oder andere Dokument nicht „griffbereit“ ist. Mit einem spezialisierten Anwalt können Sie Ihre Vermögenssituation rechtssicher aufbereiten.
Anonymes Bargeld? Sehen wir anders
Ferner sei darauf hingewiesen, dass sich hartnäckig das Gerücht über die Anonymität von Bargeld hält. Bargeld in der heutigen Form ist nicht anonym. Alle Zentralbanknoten, die letztlich unser Bargeld darstellen, sind nummeriert.
Bei Bargeldabhebungen am Bankautomaten heben Sie also keine „anonymen Geldscheine“ ab, sondern sehr wohl nachverfolgbare Geldscheine. Insofern sollte beim Mittelherkunftsnachweis bezüglich Bargeld nicht mit falschen Angaben gearbeitet werden.
Nicht sinnlos Dokumente produzieren oder einreichen
Es kommt ohnehin nicht auf die bloße Einreichung „irgendwelcher Unterlagen“ an. Ihre Vermögensbewegungen müssen zu Ihrer Gesamtsituation passen und stimmig sein. Selbst die eingereichten Nachweise können wiederum von der anfragenden Stelle angezweifelt werden.
Bei Problemen zur Thematik „Herkunft des Geldes nachweisen“ ist daher nicht die Lüge das Werkzeug der Wahl, sondern eine professionelle Aufbereitung Ihrer rechtlichen und vermögensspezifischen Situation.
Dabei kann Ihnen ein spezialisierter Rechtsanwalt helfen, der sich dezidiert mit dem Herkunftsnachweis auskennt. Geld aus illegalen Quellen wird jedoch kein seriöser Rechtsanwalt in dieser Hinsicht für Sie bearbeiten wollen.
Muss ich den Herkunftsnachweis nur für Bargeld erbringen?
Schwierigkeiten beim Herkunftsnachweis entstehen nicht nur bezüglich etwaiger Bareinzahlungen. Auch andere Vermögenswerte sind betroffen, und selbst Überweisungen von Ihrem Bankkonto könnten überprüft werden. Verstehen Sie den Mittelherkunftsnachweis daher umfassend bezüglich all Ihrer finanziellen Bewegungen.
Bei ungewöhnlich hohen Überweisungen und unklaren Geldeingängen auf dem Girokonto ist damit zu rechnen, dass die Bank entsprechende Nachweise einholt.
Der Bank liegen meistens nur sehr begrenzte Informationen zur Vermögenssituation der Kundschaft vor, da aus einem Girokonto nicht ohne weiteres auf das Gesamtvermögen geschlossen werden kann. Daher ist bei Überweisungen, die auf Ihrem Girokonto eingehen, mitunter auch die Herkunft dieses Geldes nachzuweisen.
Was ist noch zu beachten?
Neben reinem Bargeld und Giralgeld (Geld auf dem Girokonto) sind Vermögenswerte wie Gold, Silber, Kryptowährungen und NFTs in den Fokus der Geldwäschebekämpfung gerückt.
Wer beispielsweise eine große Menge an Bitcoins bewegt, wird womöglich von der Börse, auf die diese Werte eingezahlt werden, nach dem Mittelherkunftsnachweis gefragt.
Auch Goldhändler können beim geplanten Verkauf von Barren oder Münzen solche spezifischen Rückfragen stellen.
Welche Fehler sollte ich bei dem Nachweis für die Herkunft des Geldes vermeiden?
Zunächst einmal lohnt es sich zu verstehen, weshalb Ihre Bank, Ihre Börse oder sonstige Finanzinstitute die Nachweise überhaupt einholen möchten. Sehen Sie die anfragende Stelle nicht sofort als „Feind“.
Dennoch haben Sie das Recht auf Achtung Ihrer Privatsphäre und müssen sich längst nicht alles gefallen lassen. Erfahrungsgemäß werden Mittelherkunftsnachweise von den Finanzinstituten sehr schnell eingefordert, und dann aber nicht unbedingt zeitnah bearbeitet.
Einige grundlegende Hinweise:
- ein Fehler vieler Betroffener ist es, viel zu viele Unterlagen einzureichen, die nicht relevant sind oder womöglich zu noch mehr Rückfragen führen könnten,
- weiter werden von Banken und Börsen teilweise Daten angefordert, die hochsensibel sind und nicht immer einen Nachweis darstellen (z.B. Steuerbescheide der letzten Jahre),
- oft werden Betroffene im Nachweisprozess ungeduldig und wütend, es sollten keine verbalen Ausfälle entstehen und auch keine Drohungen ausgesprochen werden
Weitere Hinweise!
- Mittelherkunftsnachweise werden nicht durch bloße Behauptungen erbracht, sondern durch detaillierte Dokumente, die insgesamt stimmig sind
- Bargeld ist nicht so anonym wie viele Personen es gern hätten
- Kryptowährungen stehen unter besonderer Beobachtung der Behörden zur Eindämmung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung, hier sollten keine Fehler begangen werden
- Falschinformationen und gefälschte Unterlagen führen zu noch mehr Schwierigkeiten und gegebenenfalls Haftstrafen
Unseriöse Quellen bei der Eigenrecherche vermeiden
Ferner finden sich im Internet zahlreiche Foren und Kanäle in den sozialen Medien, auf denen diese Thematik von Betroffenen diskutiert wird.
Hierbei werden nicht immer sachdienliche Hinweise gegeben, und teilweise schlicht falsche Informationen geteilt.
Achten Sie bei Ihrer Recherche zum Herkunftsnachweis auf seriöse Quellen und verlassen Sie sich nicht auf das Hörensagen anderer.
Wer hilft mir, wenn ich Probleme mit dem Herkunftsnachweis für mein Geld oder Vermögen habe?
Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei Schwierigkeiten in dieser Thematik einen spezialisierten Anwalt einzuschalten. Achten Sie darauf, dass Ihr Rechtsanwalt sich tatsächlich schwerpunktmäßig mit dem Mittelherkunftsnachweis beschäftigt.
Beim Nachweis zur Herkunft der Gelder oder anderer Vermögensgüter handelt es sich juristisch um ein Spezialgebiet. Nicht jede Kanzlei kommt dafür in Frage, wenn es darum geht, das für Sie bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Auf der vorliegenden Website finden Sie umfangreiche Informationen zum Mittelherkunftsnachweis – sowohl aus rechtlicher Sicht, als auch bezüglich praktischer Vorgehensweisen. Nutzen Sie das Kontaktformular und erhalten Sie eine kostenfreie Ersteinschätzung zu Ihrer konkreten Situation.
Fragen und Antworten zum Nachweis der Herkunft von Geld
Was passiert, wenn ich die Mittelherkunft von Geld nicht nachweise?
Je nachdem, in welcher Situation der Nachweis von Ihnen gefordert wird, kann eine Verdachtsmeldung wegen vermuteter Geldwäsche gegen Sie abgesetzt werden. Zudem können Transaktionen blockiert und Konten ohne Vorwarnung gesperrt oder gekündigt werden.
Was tun, wenn sich die Herkunft meines Geldes gar nicht nachweisen lässt?
Sie sollten in diesem Fall einen auf das Thema Mittelherkunft spezialisierten Rechtsanwalt zurate ziehen. Dieser kommt aufgrund seiner Erfahrungen auf weitere Nachweismöglichkeiten, um doch noch zum Erfolg zu kommen.
Kann es ratsam sein, die Forderung von Herkunftsnachweisen einfach zu ignorieren?
Das können wir unter keinem Gesichtspunkt empfehlen. Denn die Forderung von Mittelherkunftsnachweisen für Geld sind keine reinen Formalia. Schlimmstenfalls steht die Einleitung von Ermittlungen wegen Geldwäsche gegen Sie im Raum. Werden Sie also aktiv und holen Sie sich gegebenenfalls Unterstützung durch einen auf diesem Gebiet erfahrenen Rechtsanwalt!
- Veröffentlicht: 16.01.2023
- Letzte Änderung: 16.01.2023